Sonntag, 30. Juni 2013

Aletsch Halbmarathon 2013 - Impessionen vom Lauf auf der Ersatzstrecke

Gestern hat der Veranstalter entschieden, dass der Aletsch-Halbmarathon wegen Schnee und Kälte in diesem Jahr auf der Ersatzstrecke stattfinden und somit auf 15.2 Kilometer verkürzt werden soll. Tatsächlich ist das Bettmerhorn weiss und versteckt sich meist in Wolken, als wir auf der Bettmeralp ankommen.

Bei der Startnummern Ausgabe treffe ich eine Holländerin, welche die Startnummer ihres erkrankten Mannes verkaufen möchte. So komme ich genauso schnell wie Andi und Hugo zu einer Nummer samt Chip, obwohl ich die Anmeldefrist verpasst hatte.

Es ist noch sehr kühl, und wir verkriechen uns bis zum Einlaufen im nahen Hotelrestaurant.


Wir machen uns erst so spät zum Aufwärmen auf, dass Andi beinahe den Start verpasst. 30 Sekunden bevor der erste Startschuss fällt stehen wir dann doch im Startfeld. 



Die ersten 10 Kilometer verlaufen auf der Originalstrecke, und es geht vom ersten Meter an sanft aufwärts durchs Dorf Bettmeralp und hinaus in die Natur.




Die erste happige Steigung lässt nicht lange auf sich warten. Ich habe mir vorgenommen gemütlich zu starten. Nun japse ich in der dünnen Bergluft auf 2'000 Meter über Meer bereits nach Luft. Und die Beine melden, dass sie "sauer" werden, sollte ich heute zu viel von ihnen verlangen.


Nach dem 3. Kilometer wird der Läuferstrom auf einen schmalen Bergweg kanalisiert. Der Läufertatzelwurm kommt aber kein bisschen ins Stocken. Er trabt in einem angenehmen Tempo über Stock und Stein und das eine und andere Schneefeld.



Wenn es abwärts geht, tänzeln wir im Staccato-Takt über die Strecke, um dem schwierigen, manchmal matschigen und mit Felsbrocken oder Stein-Treppenstufen durchsetzten Weglein gerecht zu werden. Oft muss man die folgenden Schritte an den Bewegungen der Vorderfrau erahnen, da man nicht weit voraus schauen kann. 


Der Bettmersee ist die Perle der Ersatzroute. Der Himmel und die Berge spiegeln sich zauberhaft im spiegelglatten Wasser.


Nach einem weiteren Hügel folgt eine lange Abwärtsstrecke hinunter zur Riederalp.


Beim Berggasthaus Toni geht's in einer Haarnadelkurve auf den Rückweg.



Im Dorf werden wir zünftig angefeuert.


Dann können wir es auf der breiten Fahrstrasse bis zur Talstation der Moosfluh-Bahn richtig rollen lassen. Fast habe ich das Gefühl abzuheben. Wir bewegen uns am Rand der Sonnenterrasse und die Wolken geben langsam den Blick hinunter ins Tal und zu den gegenüberliegenden schneebedeckten Gipfeln frei.





Nun geht es eine Rampe hoch, und ich freue mich darauf, nach der nächsten Kurve auf den nur leicht wellig verlaufenden Weg zur Bettmeralp abbiegen zu können. Auf dieser Strecke waren wir früher oft während der Skiferien gelaufen.


Die Läuferkette hat aber einen anderen Weg eingeschlagen. Wie auf einer unendlichen Ameisenstrasse klettern farbige Punkte steil zur Goppleralp hinan. Ich beschliesse, wie viele andere auch, diese hochprozentige Steigung gehend zu bewältigen.



Da geht's hoch!


Die Unterstützung tut gut.


Es geht gar nicht schlecht voran.



Wo ist die heiss ersehnte Gopplerlücke, der Übergang zur Bettmeralp?
Wir haben keine zwei Kilometer mehr vor uns, während die Läufer aus den hinteren Startblöcken auf der anderen Talseite erst die Hälfte der Strecke geschafft haben.


Rasant rasen wir steil abwärts der Bettmeralp entgegen. Zum Glück warnt ein Helfer rechtzeitig mit einer gelben Fahne vor versteckt liegenden Fels-Treppenstufen!


Die Waden protestieren ob der ungewohnten Belastung.


 Und die letzten paar hundert Meter durch Bettmeralp zum Sportzentrum Bachtla hoch wollen fast nicht enden.



Schliesslich erreiche ich das Ziel in genau der Zeit, die ich mir vorgestellt hatte und bin ganz zufrieden mit dem ungewöhnlichen Sonntags-Training


Der Speaker verkündet, dass man mit der Startnummer als Billet aufs Bettmerhorn fahren könne. Das lassen wir uns nicht entgehen. Wollen wir doch das Highlight des Aletsch-Halbmarathons, den Aletsch-Geltscher, unbedingt sehen.



Bettmerhorn


Aletsch-Gletscher, der grösste Eisstrom der Alpen.




Die letzten Kilometer des Aletsch-Halbmarathons wären heute wirklich sehr frostig geworden. 


Aletsch-Halbmarathon (Ersatzstrecke) 
15.2 km auf durchschnittlich ca. 2'000 müM
5:26 Min./km / Puls 162
+/- 450 hm / 6° leicht sonnig
19. von 136 W45
Track http://connect.garmin.com/activity/335470662

Samstag, 29. Juni 2013

Tapering vor dem Aletsch-Halbmarathon

Seit Mittwoch habe ich mein Training reduziert, eine kurze Tapering-Phase eingeschaltet und mich rechtzeitig vom Kraft-Trainings-Muskelkater erholt. Jetzt wäre ich bereit für einen Erlebnis-Halbmarathon von der Bettmeralp zum Riederhorn und über den Grat von Hoh- und Moosfluh auf's Bettmerhorn.
2005 hatten wir an diesem Lauf teilgenommen. Er bietet unbeschreiblich schöne Ausblicke auf den Aletsch-Gletscher und die Walliser Bergwelt.

Diesmal hätte ich gerne ausprobiert, ob ich es mit "Longrun-Anstrengung" und der Kamera in der Hand in der selben Zeit ins Ziel schaffen kann, wie damals, als ich noch völlig berglauf-unerfahren war und auf den letzten beiden Kilometern, die über 300 Höhenmeter bereithalten, ganz schön auf die Zähne beissen musste. 

Doch es wird nichts mit der Bergtour aufs Bettmerhorn und den Fotos vom Aletsch-Gletscher! 
Wie man auf der Webcam der Bettmeralp sehen kann, schneit es zur Zeit ohne Unterlass auf dem Bettmerhorn. Der Schnee bleibt liegen, und über Nacht soll das Thermometer unter Null fallen. Welch eigenartiger Sommer!

Eben haben wir auf der Homepage des Veranstalters gelesen, dass die Strecke ab Kilometer 10 auf die Alternativ-Route verlegt wird. Aus dem Berglauf wird ein Sonnenterrassen-Lauf. Wie üblich führt er von der Bettmeralp auf die Riederalp, von dort aber nicht in die Berge, sondern auf einer anderer Route wieder zurück.

Der Entscheid ist bestimmt vernünftig. Speziell und aussichtsreich wir dieser 15.2 km Lauf auf ca. 2'000 Meter über Meer trotzdem werden. Ich bin gespannt und freue mich auf diesen ungewöhnlichen Sonntags-Lauf. 

4.1 km Jogging + 3 Steigerungen 5:40 Min./km / Puls 122
+/- 35 hm / 15° leicher Regen, Westwind
Track http://connect.garmin.com/activity/334658225

Freitag
5.1 km Jogging 5:50 Min./km / Puls 123
+/- 35 hm / 16° schön
Track http://connect.garmin.com/activity/334333140

Donnerstag
7.1 km Jogging 5:53 Min./km / Puls 120
+/- 60 hm / 14° schön
Track http://connect.garmin.com/activity/334070892

Mittwoch, 26. Juni 2013

Welcher Zufall!

Heute Abend integriere ich das Training der lätti runners in mein eigenes. Ich fahre nicht mit dem Auto oder dem Bike zum Treffpunkt, sondern bewältige die knapp vier Kilometer lange, hügelige Strecke laufend. Das habe ich noch gar nie so gemacht.

Als erstes sanftes Tempo-Training für die Nacht-Marathon-Läuferinnen, absolvieren wir eine hügelige Runde in mittlerer Intensität. Darauf geht's für mich noch einmal nach Moosaffoltern hoch und auf den Heimweg.


Andi hatte sich ebenfalls eine lockere Feierabend Runde vorgenommen. Ich vermute ihn auf der Gänsemooswald-Runde. Während ich den steilen Anstieg nach Moosaffoltern hoch trabe, ruft mir jemand aus der Ferne zu. Erst habe ich keine Idee, wer dieser Läufer auf dem parallel verlaufenden Feldweg sein könnte. Es dauert eine Weile, bis mir ein Licht aufgeht - das muss Andi sein!


Genau gleichzeitig kommen wir oben an. Wenn wir vereinbart hätten, uns zu treffen, hätte es niemals so genau gepasst! Andi war eine neue Runde über Schwanden, Gsteig und Münchenbuchsee gelaufen, hatte sich dabei sogar kurz verfranst. 
Die geschenkten, gemeinsamen drei Kilometer sind ein wunderbarer Start in den Feierabend!

14.7 km lockerer Lauf, hügelig 5:49 Min./km / Puls 128
+/- 240 hm / 18° schön
darin Training mit den lätti runners 
(ca. 7 km darin 28 Min. DL mittel, hügelig)
Track http://connect.garmin.com/activity/333603061

Dienstag, 25. Juni 2013

Standortbestimmung

Seit dem Düsseldorf Marathon bin ich zwei Monate lang praktisch nur im Grundlagen-Bereich gelaufen. Am 23. April habe ich das letzte lange Intervall absolviert. Von den Erlebnis-Marathons in Stockholm und durch die Bieler Lauftage-Nacht habe ich mich erholt. Den Beinen ist wieder nach schnelleren Trainings zumute. Zeit für eine Standortbestimmung!

Wenn alles klappt, werde ich am Wochenende einen Halbmarathon laufen. So wählte ich für meinen Form-Test das selbe Training, wie im November am Dienstag vor dem Tenero-Halbmarathon: 3 x 3000 Meter gesteigert vom Marathon- bis zum Halbmarathon-Tempo.

Ich lief haargenau auf der selben hügeligen Strecke. Beim Vergleichen der zwei Trainings staunte ich nicht schlecht, dass ich die 14.1 Kilometer heute auf eine winzige Sekunde genau gleich schnell zurückgelegt habe, wie im November.
Die neun Tempo-Kilometer bewältigte ich gar 0.7 Pace-Sekunden/Kilometer schneller als damals nach 10 Wochen Marathon-Aufbau Training!
Für diese Leistung waren heute allerdings 3 Pulsschläge/Minute mehr nötig. 

Von der Vorbereitung her vergleiche ich allerdings Äpfel und Birnen. Und das Wetter war recht unterschiedlich. Heute Nachmittag schien bei 20° die Sonne und der Nordwind wehte, während es an besagtem November-Morgen nur 7° kalt, bedeckt und windstill war. 

Wer misst, misst Mist - sagt man aber so schön. Was sagen diese Zahlen nun aus? Ich glaube, dass ich im November leichtfüssiger unterwegs gewesen war! Das Tempo-Laufen fühlte sich heute eckig an. Und doch war ich schneller als erwartet! Auf jeden Fall scheinen die vielen Marathons hintereinander nicht geschadet zu haben. Und das ist das Wichtigste!

3 x 3000 m Marathon- bis Halbmarathon-Tempo-Intervall
4:29.3 Min./km / Puls 158.2
1. 3000 m - 13:40 Min. / 4:33.2 Min./km / Puls 153.0
3. 3000 m - 13:29 Min. / 4:29.6 Min./km / Puls 158.6
3. 3000 m - 13:15 Min. / 4:25.1 Min./km / Puls 163.0
in 14.1 km 4:54 Min./ km / Puls 148
+/- 115 hm / 20° leicht bewölkt, leichter Nordwind
Track http://connect.garmin.com/activity/333117742

Gestern
7.1 km Jogging 5:53 Min./km / Puls 122
+/- 55 hm / 15° Regen - Sonne
Track http://connect.garmin.com/activity/332644075

Sonntag, 23. Juni 2013

Müde Beine lockern

Direkt aus dem Bett ins Lauftenue zu steigen braucht heute Überwindung. Der Westwind treibt graue Wolken über den Himmel. Bevor die Kirchenuhr sieben Mal schlägt, stehen wir vor der Haustüre und warten darauf, dass die Garmins ihre Satelliten finden.
Die ersten Jogging-Schritte fühlen sich sehr unrund an. Muskulatur und Gelenke erinnern sich noch gut an den gestrigen Longrun. Im Schneckentempo kriechen wir den ersten Hügel hinan. Auf dem weichen Waldweg rollt es schon besser. Bei der Umrundung des Gänsemooswaldes läuft es wieder wie von selbst. Und nach 11 Kilometern kommen wir erfrischt und belebt zuhause an.
  

11.1 km Jogging 5:56 Min./km / Puls 119
+/- 105 hm / 17° bedeckt, Westwind, leichter Regen
Track http://connect.garmin.com/activity/331785698

Samstag, 22. Juni 2013

Sommer-Longrun

Genau vier Wochen lang haben wir "unsere" übliche Longrun-Strecke nicht mehr gesehen. Wie sie sich verändert hat!
Den letzten langen Lauf vor dem Stockholm Marathon liefen wir bei kalten 10° und leichtem Regen. Die Vegetation war noch weit zurückgeblieben.
Heute ging's durch eine wunderschöne Sommerlandschaft. Das Getreide ist voll ausgewachsen, und am Wegrand blühen üppig die Wildblumen. 







Kamille


Über den Brunnen bei km 7 sind wir häufig froh.




Das Laufen fällt mir mit frisch aufgefülltem Eisenvorrat wieder leichter. Die Muskeln haben sich gut von den Marathons erholt, ich habe mich an die Wärme gewöhnt, und das sanfte Tempo-Training dieser Woche beginnt zu wirken.

Der mühsame Hitze-Longrun von letzter Woche ist vergessen.
Wenn es so gut "läuft" wie heute, gibt es nichts Schöneres, als mit einem langen Training ins Wochenende zu starten!


25.8 km Longrun 5:31 Min./km / Puls 135
+/- 235 hm / 25° schön
Track http://connect.garmin.com/activity/331346761

Donnerstag, 20. Juni 2013

Mit der Angst im Nacken

Wir haben uns den ersten vorsichtigen "Tempo"-Dauerlauf nach dem Stockholm und Nacht-Marathon vorgenommen. 8 Kilometer wollen wir in ca. 5:20 Min./km zurücklegen, um den noch etwas müden Beine wieder einen ökonomischeren Stil zu lehren.

Beim Einlaufen scheint die Sonne und es ist drückend heiss. Bevor wir das Tempo erhöhen, blicken wir uns um. Im Westen sind dunkle Wolken zu sehen, die wie ein breites Band daherkommen. Wir werden keine Stunde mehr unterwegs sein und es bestimmt trocken nach Hause schaffen, denken wir ...

Nach zwei schnelleren Kilometern blicken wir erneut über die Schultern. Die Wolkenwand ist bedrohlich schwarz geworden, sie scheint sich von Bern bis zum Jura zu erstrecken, und Wind kommt auf. Dieser treibt uns auf dem nächsten Kilometer über eine flache Ebene. Wir biegen um eine 90° Kurve. Da bemerken wir schon recht starke Böen von der Seite. Es rauscht bedrohlich im Wald. Während Andi die entfesselten Naturgewalten geniesst, kommt bei mir ein ungutes Gefühl auf. Wir hoffen, das Unwetter ziehe an uns vorbei. 

Als wir nach einem Kilometer den Wald durchquert haben, reissen uns heftige Sturmböen beinahe die Beine unter dem Körper weg. Die Füsse sind kaum mehr zu steuern, landen irgendwo. Noch 500 Meter aufwärts bis zum Wendepunkt, wir heben beinahe ab.

Wir drehen um, es geht abwärts, und wir müssen uns doch mit ganzer Kraft dem Sturm entgegen stemmen. Staubschwaden wirbeln durch die Luft. 
Nun zurück durch den Wald, die Stämme biegen sich bedrohlich. "Pass auf die Bäume auf", ruft Andi hinter mir, während Laub und kleine Äste auf die Strasse niederprasseln. Jetzt kriege ich es wirklich mit der Angst zu tun. Bestimmt bricht das Gewitter gleich los. Über die ungeschützte Ebene will ich nicht zurücklaufen.

Wir rennen ins Dorf Bangerten hoch, den schützenden Häusern entgegen. Der Wind trägt die Erde eines frisch bestellten Feldes in einer dichten Wolke fort. Wir werden intensiv sandgestrahlt. Extrem tief fliegende Wolkenfetzen rasen fast direkt über unsere Köpfe hinweg.
Wir erreichen den höchsten Punkt, nun geht es dem Wald entlang abwärts. Die ersten Tropfen fallen und Blitze zucken. Doch der Donner lässt sich Zeit. Das Zentrum des Unwetters muss weiter weg liegen.
Heftiger Gewitterregen setzt ein. Die dicken Tropfen und der starke Wind rauben uns die Sicht. Zum Glück geht es abwärts, und wir kommen gut voran - nur schnell nach Hause!

Schon wird es wieder heller. Auf dem letzten Kilometer tröpfelt es nur noch. Der sanfte Sommerregen ist nicht unangenehm. Wir entspannen uns wieder und geniessen den Rest des Trainings. Als wir die Stoppuhren anhalten, sieht man zwischen den hohen Wolkentürmen schon wieder ein paar Flecken blauen Himmel.


Wie viel Glück wir gehabt haben, wird uns erst bewusst, als wir spät abends im Internet Nachrichten lesen. Was wir miterlebt haben, war eine gigantische Superzelle, die von Genf über den Jura bis in die Nordschweiz zog. Das äusserst heftiges Unwetter dauerte lediglich eine Viertelstunde. Dabei fegten so starke Orkanböen über's Land, dass im 20 Kilometer entfernten Biel am Eidgenössischen Turnfest Dutzende Personen verletzt wurden, als ein Festzelt vom Wind zerstört wurde.

10 km Mitteltempo 5:12 Min./km / Puls 144
in 12 km 5:19 Min./km / Puls 141
+/- 115 hm
26-16° während Temperatursturz, vorbeiziehende Superzelle

Track http://connect.garmin.com/activity/330723620

Mittwoch, 19. Juni 2013

Doppeltraining

Per SMS töne ich heute an, dass wir das lätti runners Training ausfallen lassen könnten - der Hitze wegen. Der Protest ist gross, denn diese Stunde am Mittwoch Abend ist für die Laufgruppe schon seit 7 Jahren ein unverzichtbarer Fixpunkt im Alltag. Ausreden gibt es keine, ausser Gewitter oder Glatteis (und leider manchmal eine Verletzung oder eine Erkältung - gute Besserung Ruth!) ...
Als Kompromiss traben und walken wir an der prallen Sonne zum Wald von Moosaffoltern hoch. Im Schatten ist die Hitze besser zu ertragen. Und unterbrochen durch Lauf-Technik-Übungen sind vier 1000 Meter Intervalle ganz gut zu schaffen, obwohl sie heute sehr schweisstreibend sind. Die Marathon-Läuferinnen sind auch wieder mit dabei, drehen joggend ihre Runden und haben viel zu erzählen.

8.4 km unterwegs mit den lätti runners 6:49 Min./km / Puls 129
darin 4 x 1000 m Intervalle im schattigen Wald
das schnellste 4:28 Min./km / Puls 159
+/- 140 hm / 32° im Schatten, schön
Track http://connect.garmin.com/activity/330253635

Als sich Andi nach dem Abendbrot aufmacht, eine Runde um den Hardwald zu drehen, kann ich nicht widerstehen. Bevor sich der Hochsommer offenbar für eine Weile verabschiedet, genehmige ich mir ein verspätetes Auslaufen von den zum Teil schnellen Waldrunden.
Die Abendstimmung ist aussergewöhnlich, der Himmel über dem Jura tiefrot, während sich in der Ferne riesige Gewitterwolken türmen. So erleben wir die schon hunderte Male gelaufen Runde so, wie wir sie noch nie zuvor gesehen haben.

7.1 km Jogging / 6:04 Min./km / Puls 134
+/- 80 hm / 29° schön
Track http://connect.garmin.com/activity/330324318

Dienstag, 18. Juni 2013

Viel Vogelgesang auf dem Weg nach Vogelsang

Bereits um 5:30 Uhr laufen wir bei Morgengrauen los, um unser Training unterzubringen, bevor die Sommerhitze unerträglich wird. Ganz in der Nähe gibt es eine ideale Strasse für Hügel-Intervalle. Von der Talsenke bei der Brücke über den Buechbach gehts zum Weiler Vogelsang hinan. Die Steigung ist erst sanft, wird langsam steiler und ist am Schluss hochprozentig.

Im Wald ist die Temperatur angenehm. Nach dem nächtlichen, heftigen Schauer ist es aber unheimlich feucht. Wir wähnen uns im tropischen Regenwald. Viel Vogelgesang ist auch zu hören, nur das die Stimmen wohlbekannt sind.

Bei kurzen Intervallen hört für mich der Spass beim Laufen auf, wenn Höhenmeter dazu kommen erst recht. Andi tut mir Leid. Bei den ersten Repetitionen habe ich nicht viel für diesen Krampf übrig. 
In der Hälfte machen wir eine Trinkpause, dann läuft es besser. Ich spüre, wie das Training zu wirken beginnt. Die bedrohliche Menge an Wiederholungen schrumpft auf eine überschaubare Zahl. Und bei der letzten Belastung habe ich richtig Lust, Gas zu geben, bis die Milchsäure und der Sauerstoffmangel als Kribbeln in den Fingerspitzen, den Waden und unter der Kopfhaut zu spüren sind. Einen so hohen Maximalpuls hab ich schon lange nicht mehr erreicht.

Beim Auslaufen bin ich ganz zufrieden mit mir. Die Sonne geht hinter einer Gewitterwolke auf, verschafft ihr eine Goldkante samt Strahlenkranz - was für ein Start in den Tag.
Ich bin motiviert, mit Andi und Hugo am 30.6. zum Aletsch-Halbmarathon zu fahren, doch nun ist die Anmeldefrist abgelaufen ...

10 x 300 m Hügel-Intervalle 5:48 Min./km / Puls 147
das letzte und schnellste 4:58 Min./km / Puls 156 / maximal 174
in 10.5 km / 5:56 Min./km Puls 136 
22° schöner Morgen nach Tropennacht
Track http://connect.garmin.com/activity/329573504

Gestern
8.1 km Jogging / 6:04 Min./km / Puls 130
+/- 65 hm / 26° schön
Track http://connect.garmin.com/activity/329573504

Sonntag, 16. Juni 2013

Schatten-Jogging im Hardwald

Unser Sommer-Longrun hat gestern viel Energie gekostet. Trotzdem haben wir gegen Abend Lust auf eine Jogging-Tour. Über den abgemähten Wiesen flimmert die Hitze, und das Heu duftet herb und süss. Bis zum Wald sind es keine 500 Meter. Hier lässt es es angenehm laufen Schlingen laufen im Schatten. Es riecht nach feuchter Erde, Harz und Holunderblüten. Die Beine erholen sich schnell von den gestrigen Strapazen. Aus geplanten 7 Kilometern werden 10. Und ich freue mich wieder auf das Training der nächsten Woche!

10.1 km Jogging 6:00 Min./km / Puls 131
+/- 105 hm / 30° schön
Track http://connect.garmin.com/activity/328731469

Samstag, 15. Juni 2013

Ich hab's geahnt ...

In den ersten Tagen nach den Nachtmarathon habe ich mich wunderbar gefühlt. So gut wie noch nie nach einem Marathon. Zu gut um wahr zu sein, wie es sich nun herausstellt. Ich hab's fast geahnt, dass die grosse Müdigkeit noch kommen wird.

Vorgestern fielen mir die Augen am Nachmittag schon fast zu. Und gestern fühlte sich die Bein-Muskulatur beim Joggen schwer, warm und leer an. 


Heute wagten wir einen hügeligen, aber eher gemütlichen Longrun nach Büren an der Aare und zurück. Bereits auf den ersten Höhenmetern spürte ich, dass dieser Lauf anstrengend werden würde.


Wir waren kurz vor zwölf Uhr gestartet. Im Wald war es feucht heiss, und auf freiem Feld stand die Sonne stechend am Himmel. Wenigstens kühlte der schwache Westwind ein wenig. 
Nach 100 Metern auf der Nachtmarathon-Strecke ...


... bogen wir aus dem Limpachtal auf die Alte Bernstrasse ab.


Nach der Überquerung des zweiten Hügels ging's nach Schnottwil hinunter. 


Die Alte Bernstrasse wurde zu einem schmalen, ungemähten, matschigen Waldweg, ...


... und unbarmherzig staute sich die feuchte Wärme im Wald, während wir den letzten Hügel vor Büren erklommen.


Über einen verträumten Steg gelangten wir wieder zur Hauptstrasse und an die pralle Sonne.


In Büren machten wir kurz Halt beim Brunnen am Aareufer.





Ich fragte mich, wie und ob ich wohl wieder heil nach Hause kommen werde. Mein Puls hämmerte hügelaufwärts bis zum Hals, obwohl wir die Anstiege beinahe kriechend bewältigten. Bei jedem Brunnen benetzten wir uns gründlich.


Als wir endlich das Limpachtal wieder erreichten, lagen immer noch zwei Aufwärts-Passagen vor uns.

Glücklicherweise schob sich ab und zu eine Wolke vor die Sonne. Mein Kopf glühte, und unsere Schultern waren bereits krebsrot.

So erschöpft wie nach diesem langen Lauf habe ich mich schon seit Jahren nicht mehr gefühlt. Die kalte Dusche zuhause war ein Segen.

Es sieht so aus, als ob ich es mit der Regeneration nach den zwei Marathons innerhalb von sechs Tagen zu wenig Ernst genommen habe. Auf jeden Fall bin ich jetzt müder als direkt nach dem Nachtmarathon!?! Nächste Woche werde ich es gemütlich nehmen müssen!

23.4 km Hitze-Hügel-Longrun 6:07 Min./km / Puls 141
+/- 470 hm / 23° schön, heiss, Westwind
Track http://connect.garmin.com/activity/328030209

Gestern Abend
7.2 km Jogging 5:56 Min./km / Puls 124
+/- 65 hm / 19° schön
Track http://connect.garmin.com/activity/327653006